Josi und die Liebe zum Nähen

25. August 2019

 

Josi ist meine Nachbarin. Sie ist sechszehn Jahre alt und vor kurzem habe ich erfahren, dass sie leidenschaftlich gerne näht. Ich habe Josi an einem Vormittag besucht und durfte ihr beim Nähen eines T-Shirts über die Schulter blicken. Es war für mich sehr spannend ihr dabei zuzusehen. Neben verschiedenen Oberteilen näht sie auch unglaublich süße Babykleidung. Ich war ganz begeistert von den tollen und ausgefallenen Farbkombinationen. Nachdem Josi das T-Shirt fertiggestellt hatte, fotografierte ich sie mit ihrem neuen Oberteil im Garten. Sie ist wirklich ein Naturtalent vor der Kamera! Danke, liebe Josi, für den wunderbaren Vormittag :).

 

Interview mit Josi

 

Wie und wann hast Du Deine Leidenschaft zum Nähen entdeckt?

 

"Ich war schon immer fasziniert von Mode. Mit dreizehn habe ich mal einen Nähkurs gemacht an meinem Geburtstag. Damals habe ich einen Rock genäht. Das hat mich tief beeindruckt. Später habe ich mich mit unserer Nachbarin angefreundet. Sie hat mich dann inspiriert. Sie näht ganz viel für ihre kleinen Zwillinge. Wenn ich Fragen habe, kann ich immer zu ihr kommen."

 

Was macht das Nähen für Dich zu einer Leidenschaft?

 

"Es gibt einen schönen Spruch, der heißt: „Näh mal drüber nach' und das sagt eigentlich alles. Nicht denken, sondern nähen. So kann ich mich im Nähen verlieren, dem Druck entfliehen, mich entspannen und werde klar im Kopf. Das macht mich dann glücklich.

Außerdem liebe ich es, Dinge zu kombinieren und mich so frei zu entfalten.

Zum Nähen kommt dann noch das Anziehen der Sachen dazu. Das Präsentieren. Ich wünsche mir einen eigenen Stil, so kann ich anders sein als die Masse."

 

Was nähst Du besonders gerne?

 

"Ich nähe gerne Hoodies mit ausgefallenen Kombinationen. Bunte Bündchen, Borden oder Kordeln. Ich liebe es aber auch sehr, Babysachen zu nähen. Bodys mag ich besonders. Und auch da ist die ungewöhnliche Kombination von Farben und Mustern wichtig."

 

An Deine Kleidungsstücke nähst Du Dein eigenes Label/Etikett mit der Aufschrift „Josido'. – Was bedeutet es und wie kam es dazu?

 

"Für mich ist es wichtig, dass ich meine Sachen auch trage und so entstand der Wunsch nach einem eigenen Label. Manchmal ist ja das „Anderssein'  auch ein Kampf und so meinte mein Vater, mein Label könnte sich Josido nennen - in Anlehnung an den Kampfsport Judo. „Do'  heißt der Weg. So zeigt Josido meinen Weg - weg von der Massenware."

 

Was sind Deine Pläne für die Zukunft?

 

"Ich möchte mich bald an Reißverschlüssen versuchen und dann vielleicht auch mal Taschen nähen. Das wäre eine Herausforderung.

Beruflich sehe ich mich eher mit meiner zweiten Leidenschaft verbunden, das sind Kinder und Babys. In diesem Bereich möchte ich gerne arbeiten. Das Nähen soll  auch in Zukunft für mich entspannend sein. Nähen soll mich runter bringen. In meinem Atelier fühle ich mich gut. Das macht mich glücklich."

 

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© Sara Kränke Photography